
Nachhaltigkeit führt zu Umsatzsteigerung
Wir stellen uns die Frage, wie wir Nachhaltigkeit in Unternehmen attraktiv gestalten können. Dabei ist das Ziel, Nachhaltigkeit zu einem Business Case zu machen. Wichtig ist es dabei, Chancen und Risiken einer Nachhaltigkeitsstrategie in einem Unternehmen genau abzuschätzen.
Sich nachhaltig im eigenen Unternehmen zu etablieren setzen sich viele zum Ziel, doch wie kann diese Strategie überhaupt umgesetzt werden? Bei dieser Aufgabe geht es vielmehr um einen Prozess, als um einen Zustand. Außerdem spielen Aufgaben, die Rollenverteilung und Verantwortlichkeiten eine wichtige Rolle. Unternehmen müssen sich jetzt mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen, um die „Licence to operate“ zu halten. Aber warum?
Veränderung im Konsum: 68% der Endkunden zahlen mehr

Nachhaltigkeit ist im Kaufprozess ein relevanter Faktor.
Viele bekannte Marken in der Lebensmittelindustrie achten bereits auf Nachhaltigkeit bei ihren Produkten, genauso wie Haushaltsgroßgeräte oder im Textilien-Markt. Genau diese Bereiche kommen bei den Konsumenten gut an – doch der Preis ist ebenfalls entscheidend.
Gerade die jüngere Zielgruppe möchte einen Mehrwehrt für kostenneutrale Produkte.
Die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young hat eine Befragung von 2.500 Konsument:innen durchgeführt. Bei der Umfrage stellte sich heraus, dass 68% der Befragten grundsätzlich mehr zahlen würden, wenn das Produkt der Umwelt keinen nachweislichen Schaden zufügt.
Dennoch spielt bei den meisten der Preis eine entscheidende Rolle. Ein Großteil der Konsument:innen gibt an, dass nachhaltige Produkte entweder einen bestimmten Mehrwert bieten müssen, wie längere Haltbarkeit, weil es gesünder für den Körper ist oder nichts mehr kosten sollten, als konventionelle Produkte.
Stärkere Kundenbindung und Loyalität
Wenn das Unternehmen ehrliche Stärke zeigt, sich ökologisch engagiert, transparent kommuniziert und einen souveränen Eindruck erweckt, fühlen wir uns als Kund:innen automatisch wohl. Nachhaltigkeit kann nicht nur nach außen getragen werden, sondern spiegelt sich auch im Inneren jedes Unternehmens, durch den Umgang mit Kunden und dem Personal, wieder.
Wenn also Nachhaltigkeit richtig angegangen wird, steigert sich die Bindung und Loyalität der Konsument:innen.
Egal welche Beweggründe jede:r Einzelne hat: bewusst nachhaltiger zu leben, sei es aus Überzeugung gegenüber der Umwelt, aus gesundheitlichen Gründen oder wegen des eigenen sozialen Umfeldes, es spielt eine entscheidende Rolle.
Immer mehr Verbraucher:innen wollen verantwortungsvolle Unternehmen. Dies geschieht jedoch nicht durch einfache Änderungsversprächen oder durch ein nachhaltiges Siegel auf den Produkten. Die Nachhaltigkeitsversprechen der Unternehmen sollten in der gesamten Wertschöpfungskette verankert werden, sodass Verbraucher:innen überzeugt werden. Wenn diese Überzeugung transparent vermittelt wird, entsteht eine Bindung zu den Kund:innen, denn heutzutage kaufen viele aus Überzeugung und Verantwortung.
Glaubhaftigkeit, aus Hingabe handeln, sowie Kundengruppen festigen, erzeugen wahrhafte Loyalität und ein gutes Gefühl bei den Kund:innen.

Nachhaltigkeit führt zu Umsatzsteigerung
Durch die starke Nachfrage der Konsument:innen nach nachhaltigen Lösungen und die höhere Kundenloyalität können Umsatzsteigerungen erzielt werden. Nachhaltigkeit hat bei vielen Unternehmen bereits großen Einfluss im Bereich des Images, der Loyalität und der Gesamtzufriedenheit.
Allerdings könnte das Potenzial noch weiter ausgeschöpft werden. Dabei sollte beachtet werden, dass die Kommunikation auf die festgelegten Ziele ausgerichtet wird. Zielgruppenanalysen, Argumentationsketten, Wettbewerbsfaktoren und konkrete Kommunikationsmaßnahmen führen zu einem guten Nachhaltigkeitsmanagement. Dies bewies bereits die Studie der Kommunikationsagentur Serviceplan Corporate Reputation gemeinsam mit der Managementberatung Biesalski & Company.
Direkten positiven Einfluss auf den Unternehmenswert
Kaufentscheidungen der Kund:innen werden immer mehr von den eigenen Hintergrundgedanken getrieben, etwas Gutes für die Umwelt und das soziale Umfeld zu tun.
Wird auf Grundlage dessen der eigene Unternehmenswert ausgebaut und gefestigt, erzeugt dies einen direkten positiven Einfluss auf die Kundschaft. Zusätzlich führt eine Unternehmensstrategie, die sowohl Glaubwürdigkeit als auch Sympathie vermittelt, dazu, dass das Unternehmen Gleichgesinnte aufbaut, die die gleichen Werte vertreten.
Die Grundbedürfnisse und Leistungen des Unternehmens sollten dennoch nicht in Vergessenheit geraten. Sie sind der Kern, der alles zusammenhält, inklusive des inneren Zusammenhalts einer Gemeinschaft. Wenn wir also eine gemeinsame Kultur gestalten wollen, in der die Nachhaltigkeit für die zukünftigen Generationen im Fokus steht, müssen die Entwicklungsschritte beachtet werden. Vergleichen kann man diese mit dem 7 Ebenen-Wertemodell des Barrett Values Centre. Es beschreibt die Hierarchie der Bedürfnisse und deren Werte für Organisationen und Personen.
Die ersten drei Ebenen beschreiben die Grundbedürfnisse: finanzielle Stabilität, Mitarbeiterzufriedenheit und die der Kund:innen, sowie optimale Leistungsfähigkeiten der Systeme und Abläufe. Danach folgt die kontinuierliche Weiterentwicklung und Transformation. Dazu gehört die eigenverantwortliche Arbeit und die damit verbundene Selbstständigkeit.
Als Letztes folgt der Zusammenhalt der Organisation, zu dem sowohl die Existenz von Partnerschaften und Bündnissen, als auch das Wohl der menschlichen Gemeinschaft und der aktuellen ökologischen Systeme zählt.
Erfolgreich werden können demnach die Unternehmen, die die Werte aller 7 Ebenen berücksichtigen. Dazu gehört auch, Herausforderungen anzunehmen und Zeiten des disruptiven Wandels erfolgreich zu navigieren.

Interesse geweckt?
Interesse geweckt?
Nachhaltigkeit für Investoren und Banken entscheidend
Da das Thema Nachhaltigkeit bei vielen Unternehmen und Startups immer präsenter wird, nimmt auch die Relevanz für Investoren und Banken zu. Doch warum eigentlich?
Was haben die Banken damit zu tun? Spätestens ab dem Zeitpunkt, wenn Unternehmen oder Startups sich dazu entscheiden, ihre nachhaltigen Ideen in die Wirklichkeit umzusetzen, ist die Bank gefragt.
Da die Standards sich von Tag zu Tag weiterentwickeln, müssen Banken sowie Investoren folgen. Sie vertiefen ihr Fachwissen täglich. Zusätzlich müssen Entscheidungen getroffen werden, wie die konkrete Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie in Unternehmen aussehen könnte. Außerdem muss die Vergütung auf transparenter Weise mit den geplanten Zielen verbunden werden.
Immer mehr Banken beziehen neben finanziellen Aspekten auch nachhaltigkeitsbezogene Kriterien in ihre Entscheidung für die Kreditvergabe mit ein. Das hat zur Folge, dass Unternehmen und Startups ihre nachhaltigen Strukturen auch nach außen vermitteln sollten, um somit auf sich aufmerksam zu machen. Wichtig ist dabei allerdings auch, dass eine hohe Transparenz gewährleistet ist.

Die Bewertungen eines Unternehmen und auch der Zinssatz für ein Darlehen sind von den Bemühungen im Bereich Nachhaltigkeit abhängen. Es gibt mittlerweile zahlreiche Banken, die auf nachhaltige Finanzierungen spezialisiert sind und ihren Fokus auf zukunftsorientierte Strategien legen.
Bewerber 2.0.- Fokus auf Werte & Verzicht auf Gehalt bei den neuen Generationen

Immer mehr Bewerber:innen und Angestellten ist es wichtiger, eine gewisse „Work-Life-Balance“ zwischen Arbeit und Privatleben zu schaffen. Dabei kommt das Gehalt an zweiter Stelle. Allerdings definiert jede:r den Begriff anders. Für die einen stehen im eigenen Leben abwechselnde Phasen im Vordergrund. Dazu gehören beispielsweise Kindererziehung, Freizeitbeschäftigung oder Erwerbstätigkeit.
Andere hingegen, legen ihren Fokus nicht darauf, zwischen Berufsleben und Erwerbstätigkeit zu unterscheiden. Ihnen ist nur wichtig, die freie Zeit sinnvoll nutzen zu können.
Daher sollten die Unternehmen ihren Beschäftigten mehr Sinnhaftigkeit in ihrem Berufsleben geben.
Ein wichtiger Punkt ist der „Feierabend“, denn für einige existiert er nicht. Wir befinden uns in einer digitalisierten Welt, mit immer mehr Techniken und Raffinessen. Gerade die jüngere Generation neigt dazu, den Arbeitsalltag mit in den Privatbereich zu tragen. Selbst nach Arbeitsschluss können viele nicht abschalten. Hier und da ist man noch erreichbar, seien es E-Mails, die auf dem Handy aufploppen oder Textnachrichten zu später Stunde von Kolleg:innen. Dabei hängt es gar nicht davon ab, zu welchem Zeitpunkt die Nachrichten erscheinen, sondern auf den Inhalt. Tatsächlich neigt man dazu automatisch den Inhalt lesen zu wollen, weil man nicht mit dem Gedanken leben kann, dass die Nachricht über einen längeren Zeitraum verwehrt bleibt.
Dadurch lässt sich das Risiko eines Burnouts und erhöhter Stress nicht ausschließen. Hier sollte daher ein gesunder Kompromiss gefunden werden, bei dem ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Freizeit und Arbeit entsteht. Das Unternehmen kann beispielsweise durch regelmäßige Strategieplanungen dafür sorgen, dass die Mitarbeitenden nicht mit den eigenen Aufgaben überlastet sind und trotzdem alle anstehenden Aufgaben erledigt sind.